EC France (+TransAlp Cup) Cannes

02.04 - 04.04.2010
Premiere, Cannes 2010. Anreise ohne Trailer ist sehr zu empfehlen. Trotzdem leider 14 Stunden bei strömendem Regen. Nochmals Danke an Stefan für das übernehmen der Hintour. Martin und ich sind dann also am Donnerstag mittag endlich in Cannes, und nach kurzer Irrfahrt schließlich am richtigen Club angekommen, ... bei strahlendem Sonnenschein. Besonders erwähnenswert ist wohl, das dieser Club der erste ist den ich bereist habe, an dem das erste Klo direkt neben der Schranke steht. Das hilft schon mal :-) Die meisten waren schon einige Tage vorher angerreist und hatten die Zeit für einige Trimmschläge nutzen können. Am Donnerstag war es allerdings so windig, das wir beschlossen einfach mal nicht mehr raus zu fahren. Nach 5 Monaten in der Scheune fallen ja auch immer kleinere Optimierungsarbeiten am Boot an, die wir bei fantastischen Wetter in windgeschützter Lage hinter dem Clubhaus und nur 5 Meter bis zur Theke, unter dadurch optimalen Bedingungen erledigen konnten. Leider wussten wir dann zum Schluss nicht, das dieser Platz bereits seit Tagen belegt war und konnten unser Boot dann am nächsten morgen, "Gott sei Dank" doch noch wieder finden. Gute Liegeplätze sind eben Rar und werden dementsprechend verteidigt. Am Samstag kamen wir nach ausgiebigen Frühstück in der Sonne auf dem Balkon dann erst relativ spät zum Club. Der erste Start war ja urlaubsgerecht erst für 13.30 angesetzt. Wie gesagt, die Sonne schien wie man es erwartet, und der Wind blies mit 20-25 Knoten aus Westen. Also über die offene Bucht. Was für 505er sicher kein Anlass gewesen wäre in die Bucht um die Ecke Richtung Osten auszuweichen. Da aber schließlich nur 5 der 15 Tempests mit draußen waren, bleibt zu vermuten , das die Wettfahrtleitung sie mit dem Verlegen des Kurses in den windgeschützteren Bereich doch noch zum Auslaufen überreden konnte...?! Nach ein paar entrostungshalsen runter zum Start ging es ging dann auch relativ zügig los. Der Gatestart mit zwei Schlauchbooten lief perfekt ab. Ich denke auch bei den 505ern waren einige an Land geblieben. Der Racecourse an diesem Wind reichen Tag wurde ziemlich in Landnähe und nicht all zu groß ausgelegt, und war mit einer Länge von einer Segelstunde pro Race angemessen lang für uns Freizeitsegler nach langer Winterpause. Das erste Rennen gewann Phillip und Fabrice, das Zweite dann die "Gill-Guys", ein neues Team aus England, die aus dem Fireball umgestiegen sind und mit Nellies altem Boot am Start waren. Das Hafen Race bei zunehmendem Wind an der Kreuz war besonders Klasse, auf türkisfarbenem Wasser mit ordentlichen Schaumkronen und permanenten Regenbogen in der Gischtfahne hinterm Großsegel. Als zweiter im Ziel, wollten wir es natürlich wissen und hatten die "Gill-guys" dann auch vor der Mole wieder im Sack :-)))

Am Samstag war es leider recht kühl, bedeckt und den schönen Wind vom Vortag gab es auch nicht mehr. Dafür aber 3 schöne Rennen direkt vor der Mole, mit der herrlichen Kulisse von Cannes im Hintergrund. Es war taktisch ziemlich anspruchsvoll und bei dem leichten Winden auch zum Teil ein ziemliches Geduldspiel. Nach Linienstart im ersten Rennen mit General Recall und black Flag, konnten wir die anschließenden Rennen aber bei stetigerem Wind mit einem Gatestart beginnen. Das übt ja bekanntermaßen. Und Kelly bekam auch einmal mehr die Chance, seine Künste als Rabbit unter Beweis zu stellen. Wurde der Start doch tatsächlich abgebrochen...;-) Bei uns liefs ganz gut, so das wir die ersten Rennen mit Platz 1 und 2 beenden konnten. Im 3. bekamen wir dann die diffizilen Nuancen der fusseligen Windverhältnisse auch mal zu spüren und vielen in der letzten Kreuz von 4 auf 12 zurück. Tja, so einfach ist es eben doch nicht. Abends gab es dann für alle die sich frühzeitig angemeldet hatten ein echt leckeres drei Gänge Menü im Clubhaus. Das war ein schöner Abend, wie man es sich unter den alten und neuen Segelkollegen vorstellt. Einige haben sich anschließend noch ins Nachtleben von Cannes gestürzt. Wir haben einen Gute Nacht Schluck auf dem Balkon und den guten alten Leistungsschlaf vorgezogen. Sonntag wars wieder kalt und bei leichtem Regen wurde das 6. Rennen dann nach Startverschiebung an Land ca. um 13.00 angeschossen. An den vorweg startetenden Tempests konnte man die eigene Taktikidee ganz gut überprüfen. Zusätzlich hilft ein bisschen Speed natürlich auch immer. Damit waren wir als 6ter an der Luftonne und nach ausgiebigen fights mit Nelly und Kelly konnten wir kurz vorm Ziel noch ein

für Cannes untypisches, taktisches Schnäppchen machen als 3ter hinter den schnellen Finnen (?) und Ian und Ian über die Linie Segeln. Das anschließende Warten auf stabilen Wind und einen letzten Start bei Regen hätten wir uns alle gerne erspart. Letztlich wurde dann doch noch gestartet. Als sich dann aber alle an der Luftonne ankommenden zu einem großen Pulk zusammen schoben, und auch Kelly als erster, 15 min nach dem dem Runden der Luftonne die Freihaltetonne erreicht hatte, wurde endlich abgeschossen und in den Hafen geschleppt. Die Siegerehrung wurde sehr nett quasi in familiärer Atmosphäre im Clubhaus abgehalten. Alle Teilnehmenden Frauen bekamen Blumen, und Martin und ich einen Pokal, den man wohl sonst nur bekommt, wenn man Autorennen fährt. Wir wollen uns nicht beschweren. Ganz im Gegenteil. Wir haben großes Glück, diese Regatta nun in Cannes zu haben. Der Club ist perfekt, mit Bar, Restaurent und ordentlichen Duschräumen. Ein großer Parkplatz ist in unmittelbarer Nähe und die nicht zuletzt erwähnt; die Leute vor Ort waren allesamt supernett. Wir haben fürs nächst Jahr bereits gebucht und freuen uns jetzt schon auf ein hoffenlich wieder so großes Feld bei dann vielleicht noch besserer Wetterlage.




Gruß, Rainer

GER 8728