EM 2019 Sonderborg

Dänische Meisterschaft Hellerup

08.08 - 09.08.2020

Fünf deutsche und drei schwedische Boote versuchten, den 10 Dänen den Sieg auf der ersten größeren Regatta im Corona-Jahr 1 streitig zu machen. Das Wetter zeigte sich an jenem Wochenende von seiner sonnigsten Seite. Leider waren aber zugleich die Windaussichten sehr mau. So fragte sich das ein oder andere Team auf dem Weg nach Dänemark und auch noch am Samstagmorgen, ob es wirklich eine gute Idee war, zur Regatta der nördlichen Nachbarn anzureisen.


Die Wettfahrtleitung schien am Samstagmorgen recht unbeeindruckt von der Flaute. Nicht wenige der Segler hatten darauf spekuliert, dass zunächst eine Startverschiebung im Hafen angekündigt würde. Aber offenbar wollte die Wettfahrtleitung wie vorgesehen um 10 Uhr die erste Wettfahrt starten. Wer das bis um 10 Uhr immer noch nicht glaubte, wurde eines Besseren belehrt und verpasste – wie nicht wenige Boote – den Start. Darunter waren leider auch wir. Am Ende der Wettfahrt waren wir sowohl erstaunt, dass die Bedingungen eine faire Wettfahrt zuließen, als auch, dass wir trotz mehrminütiger Verspätung am Start immerhin noch einen siebten Platz in jener Wettfahrt ersegelten.


Nach der ersten Wettfahrt brach der Wind allerdings sofort zusammen und es hieß Startverschiebung im Hafen. Und was macht man dann in der freien Zeit? Wir entschlossen uns, am nahegelegenen Strand zu baden und anschließend etwas am Segelclub zu essen.


Gegen 16 Uhr schickte die Wettfahrtleitung nochmal alle auf die Bahn. Wie sich zeigte, war das eine gute Entscheidung. Vor dem Abendessen konnten so weitere zwei Wettfahrten gesegelt werden. An diesem Tag war Jörgen Bojsen-Möller, der nicht wie sonst üblich mit seinem Bruder, sondern mit seinem Cousin Jens Bojsen-Möller segelte, von niemandem zu schlagen. Also standen am Abend drei erste Plätze und damit Gesamtplatz 1 für Dänemark, gefolgt von Tim Böger und Markus Schöner auf Platz 2 und Wolfgang Hunger und Holger Jess auf PLatz 3. Nicht weniger schön als das Segeln war das anschließende Abendessen im Hof des Hellerup Sejlklub.


Am nächsten Morgen sollte der Wind laut Vorhersage zwar noch schwächer bis nicht vorhanden sein. Aber über Nacht hatte sich die Vorhersage deutlich verbessert und man sah schon morgens am Segelclub, dass eine leichte Brise wehte und es ein sehr schöner Segeltag werden sollte. So kam es denn auch und bei 5 bis 12 Knoten konnten alle vier für diesen Tag angesetzten Wettfahrten gesegelt werden. Für uns lief es an diesem Tag sehr gut und konstant, für ein paar andere Teams durchwachsener. Bojsen-Möller konnten ihren ersten Platz sicher verteidigen. Allerdings waren Wolfgang Hunger und Holger Jess am Sonntag deutlich stärker als am Samstag und schafften zwei Tagessiege. Damit sicherten sich beide Gesamtplatz 2. Um Platz 3 wurde es spannend. Nach dem zweiten Rennen am Sonntag lagen Tim und Markus insgesamt noch vor uns. Auch ein paar andere Teams „spielten“ noch mit. Im dritten Rennen ging dann aber plötzlich was über rechts, während zuvor immer links die Seite der Wahl gewesen war. Das führte dazu, dass sowohl Tim und Markus als auch einige andere der besseren Teams weiter hinten landeten und wir an Tim und Markus vorbei auf Gesamtplatz 3 ziehen konnten. Die vierte Sonntagswettfahrt lief mit einem dritten Platz nochmals sehr gut für uns.


Damit gingen Gesamtplätze 2 bis 4 nach Deutschland. Es war nicht nur deshalb für uns ein wunderbares Regattawochenende. Die Dänen zeigten sich ausgesprochen gastfreundlich und die Wettfahrtleitung hatte einen hervorragenden Job gemacht. Alle Entscheidungen, ob Start oder Startverschiebung, erwiesen sich als genau richtig. Die Bahn lag immer perfekt und Wartezeiten gab es nicht. So macht Regattasegeln Spaß!


Jens Biederer, 9135