Oktoberfestpreis Tutzing

23.09 - 24.09.2006

Spätsommerliches Volksfest

Jedes Jahr im September findet in der bayrischen Hauptstadt das größte Volksfest der Welt statt. Hier kann man sich zwei Wochen lang besinnungslos besaufen und sich hemmungslos dem anderen (oder gleichen) Geschlecht hingeben. Da dieses Fest im September stattfindet heißt es Oktoberfest??!!

Der Deutsche Touring Yachtclub in Tutzing am Starnberger See nimmt dieses Fest zum Anlass, eine Ranglistenregatta für 505er, 420er und Ynglings auszurichten.

In diesem Jahr fanden sich 18 505er bereit an diesem Spektakel teilzunehmen. Da Guido auf einem Dickschiff im Mittelmeer weilte und mein ehemaliger Steuermann jetzt einen auf Familienpappi machen muss, sprang ich beim Talentschuppen ein. Mein Boot habe ich dann an Alexander Holzapfel und Stefan Worm verliehen, was rückblickend wohl etwas leichtfertig war, da uns das schließlich in der Ergebnisliste einen Platz kosten sollte...

Anders als in den letzten Jahren wurden wir von einem traumhaften Spätsommerwetter begrüßt.

Entsprechend flaue Winde peitschten über das Revier, so dass der Start erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.

Als Regattaleitung und Team wurde uns vom Club eine Horde jugendlicher Mitglieder präsentiert. Das ist gute Jugendarbeit. Verantwortung frühzeitig abzugeben…

Um 15:00Uhr hatte sich dann endlich eine einigermaßen stabile Brise eingestellt, so dass wir uns auf die Regattabahn begeben konnten. Nach zwei Runden taktisch anspruchsvollen Segelns wurde abgekürzt und wir standen, nachdem wir die Boote vor uns gezählt hatten, vor der Wahl, entweder noch ein paar Kringel zu drehen, oder als 5. durch Ziel zu gehen und den Bericht zu schreiben. Mein Steuermann war für Kringeln. Ich konnte ihn aber dazu überreden, gleich über die Ziellinie zu fahren, wenn ich den Bericht schreibe, was ich ja soeben erledige.

Die zweite Wettfahrt wurde dann auch verkürzt zu Ende gebracht, worauf wir wieder in den Hafen zurückkehrten.

Auf der Ergebnisliste zeigte sich dann, dass der 1.und 2., der 3. und 4. und der 5. und 6. jeweils punktgleich waren. Der Sonntag versprach also interessant zu werden.

Nachdem mir mein Steuermann kein Lunch-Paket für einen Wies'n-Besuch bestellt, sondern uns zum Abendessen im Club angemeldet hatte, musste ich mich wohl in mein Schicksal fügen und gemeinsam mit dem Gros der anderen 505er Segler auf einen Oktoberfest-Besuch nebst entsprechender Freuden (s.o.) verzichten. Der Abend verlief, nachdem wir das trockene Wiesenhendl dank zusätzlicher Bierbeigaben verdrückt hatten, dementsprechend sehr ruhig, so dass wir uns früh in unseren VW-Bus zurückziehen konnten, der direkt neben dem Schild „Campen verboten“ geparkt war.

Auch der Sonntag begann mit Flaute, so dass wieder Warten im Sonnenschein angesagt war.

Gegen Mittag wurde dann entschieden, doch noch mal eine Wettfahrt zu wagen. Nach durchzechter Wiesnnacht war die Wettfahrtleitung richtig gut drauf und tummelte sich oben ohne mit Turbanen auf dem Startschiff. Andere cruisten mit ihren Motorbooten durchs Regattafeld. Was das Wellenbild natürlich nachhaltig störte.

Der Start ging dann glatt und es wurde wieder gekämpft. Am Ende der dritten Kreuz wurde uns dann von einem Motorboot mitgeteilt, dass wir schon lange im Ziel seien und doch nach Hause fahren sollten.

Etwas verwirrt, wo denn nun die Ziellinie hätte sein sollen, traten wir dann den Heimweg an während andere – sicher ist sicher – lieber noch eine vierte Kreuz absolvierten.

Später stellte sich dann heraus, dass das Ziel angeblich am letzten Leefass ausgelegt war, was aber weder durch eine Bahnverkürzung angezeigt war noch von irgendeinem Teilnehmer registriert wurde.

Hierdurch wurde das bereits oben erwähnet positive Bild, der Jugend eine Chance zu geben, doch sehr getrübt.

Gewonnen hat das Ganze übrigens der Stefan Schweiger mit Florian Heil. Bemerkenswert hierbei ist, dass dieses Stefans zweite Regatta in diesem Jahr war und er die erste auch schon fast gewonnen hätte.

In diesem Sinne bis zum nächsten Jahr

Der Aushilfsschotte vom Talentschuppen (GER8672)

Thorsten

(sonst GER 8507)

Noch ein Bericht vom Gesamt Fünften

Nachdem ich freitags beim Abendessen im Biergarten dem ersten Betrunkenen seine ausgekotzten dritten Zähne zurückgeben konnte, wusste ich Bescheid: Es ist Wiesn-Zeit.

Nach einer viel zu kurzen Freitagnacht und einer wirren Fahrt mit dem ÖPNV von München nach Tutzing begrüßte uns der Starnberger See mit Sonne und Flaute, was wir zum gemütlichen Bootsaufbau, Weißwurstfrühstück und Nickerchen nutzten.

Gegen 14 Uhr kam eine leichte Brise auf, so dass wir, 505er (18 Boote), 420er (ca. 60?) und Yngling (ca. 10), auf die Bahn geschickt wurden. Die Sonne schien herbstlich schön und der Wind schickte selbst kräftigere Schotten ab und zu ins Trapez: Shorty-Wetter.

Wir starteten recht ordentlich mit dem Leihboot von Thorsten und lagen zwischenzeitlich auf dem 3. Platz. Allerdings zogen wir auf der 2. Kreuz den Schlag nach rechts nicht konsequent genug durch, verpassten die Bö mit dem Rechtsdreher, blieben im 420er-Feld hängen und fanden uns auf dem 8. wieder. Bis zum abgekürzten Ziel konnten wir noch zwei einfangen. Gewonnen haben diesen Lauf Michael/Florian vor Stephan/Florian.

Gleich im Anschluss wurden wir ins 2. Rennen geschickt. Wieder starteten wir ganz passabel (alle parallel nach links raus mit annähernd dem gleichen Bootsspeed) und waren nicht so schlecht dabei. Allerdings wollte uns danach nichts mehr so recht gelingen. Etwas desorientiert segelten wir die Kreuzgänge und noch planloser gurkten wir die Vorwindkurse runter. Letztlich mussten wir wohl nun doch den Bieren und Wodkas der letzten Nacht in der Schrannenhalle und im Exzess Tribut zollen (Das ging doch früher auch). Ganz vorn schlug sich wieder das gleiche Führungsduo, diesmal aber mit genau umgekehrtem Erfolg.

An Land erwartete uns erstmal eine kräftige Brotzeit mit Obatzda, Schmalz und Raderln. Und nachdem die 420er-Crews in Krachledernen und Dirndln gekleidet den DTYC in Richtung O-Fest verlassen hatten („Anfänger, es gibt um diese Uhrzeit samstags eh keinen Einlass ins Zelt mehr“), genossen wir unser Hendl in Ruhe im Clubhaus.

Der nächste Tag begann mit Nebel über dem See und einem ausgiebigem Frühstück in Villa Stueckl. Zur Überbrückung der Startverschiebung genossen wir ein kühles Bad im See und ein warmes in der nunmehr strahlenden Sonne. Nach etlichen Winddrehern und Bahnmarkenverschiebungen wurde dann gegen 15 Uhr die dritte Wettfahrt angeschossen. Diesmal fuhren wir konzentrierter und lagen hinter und Stefanie/Wolfi an 2. Stelle an der Luvtonne. Leider konnten sich Stephan/Florian aufgrund einer etwas verpatzten Halse auf dem anschließenden Vorwindgang an uns vorbeimogeln, später an der Kreuz auch noch an Stefanie/Wolfi.

Da wir mit mehreren Bootsklassen um das Leefass fuhren und der schwache Wind nicht gerade dafür sorgte, dass die Fahnen auswehten, übersahen wir alle die Bahnabkürzung an der Leetonne und fuhren noch brav bis zur Luvtonne, von wo wir dann in den Hafen geschickt wurden.

Da die Zeit zum Rückflug nunmehr knapp wurde, wechselte ich von der Five ins Mobo, von dort ins Auto und von dort in den Zug, wo ich dann die Mitreisenden mit Neoprenduft betören konnte. Perfektes Timing.

Glückwunsch an Stephan Schweiger und Florian Heil als verdiente Sieger.

Dank

  • an den DTYC für die gute Regattaorganisation und Verköstigung,
  • an Familie Stueckl für Logis, Kost und Transfer vom und zum Bahnhof,
  • an den Motorbootfahrer Wolfi für den schnellen Trip von der Ziellinie zum Steg
  • und - am wichtigsten – an unseren Webmaster Thorsten Koch für das Zurverfügungstellen seines 505ers.
  • Empfehlung zur Teilnahme im nächsten Jahr.

    Alexander Holzapfel

    8507 (sonst 8609)