Berl. Meisterschaft Wannsee

21.10 - 22.10.2006

Nachdem wir dieses Jahr nur an drei Regatten teilgenommen hatten, wurde ich von Axel mehr oder weniger genötigt, wenigstens Mitte Oktober in Berlin noch mal zu starten. So kam ich also nach über 30 Jahren segeln doch noch mal zu einer Regatta nach Berlin, bisher konnte ich mich davor immer drücken. Jetzt war es also passiert.

Völlig überraschend hatte Holgi nur einige wenige Kleinigkeiten für den Transport nach Berlin vorgesehen, und nachdem wir Axel endlich eingesammelt hatten, waren wir gegen halb zehn im Potsdamer Yachtclub am Tresen angekommen. Nach zwei Bieren und dem üblichen Gequatsche, mussten die alten Männer dann zum Leistungsschlaf übergehen, da die Wettfahrtleitung am Samstag um zehn Uhr ( also mitten in der Nacht ) starten wollte, und unsere Yacht ja auch noch aufgebaut werden wollte.

Am nächsten morgen zeigte sich der Himmel über Berlin von seiner besten Seite, Sonne, ziemlich warm und Flaute. Also haben wir erstmal ausgiebig im PYC gefrühstückt und gegen halb elf, als sich ein leichtes Kräuseln auf der Wasseroberfläche zeigte, sollte es doch losgehen.

Der erste Lauf wurde nicht auf der großen Breite sondern direkt vor dem PYC gestartet. Bei 1-2 Windstärken und ziemlichen Drehern, vor allem aber sehr böigem Wind, war es sicherlich sehr abwechslungsreich zu segeln. Helen und Angela führten vom Start weg und ließen gleich erkennen, mit wem an diesem Wochenende zu rechnen sein würde. Keine Chance an den beiden vorbeizukommen. Wie sollte man auch, die segeln super, und stehen auch noch die ganze Zeit im Trapez. Zweiter wurden Malte und Sebastian vor Jan und Holgi. Wir haben uns dann idiotischer Weise so angestrengt noch was aufzuholen, dass dabei der fünfte, und dieser Bericht herausgekommen ist.

Nach dem Zieldurchgang schlief der Wind ziemlich ein, drehte dann und so fanden die Wettfahrten zwei und drei auf der großen Breite statt.

Die Windstärke blieb etwa so bei 1-2, löchrig und drehend, aber die Sonne schien warm, der Grunewald erstrahlte in herrlichen Herbstfarben, ganz Berlin schien auf dem Wasser zu sein und eigentlich hat es auch Spaß gemacht Regatta zu segeln.

Im zweiten Rennen gewannen Jan und Holgi, vor Helen und Angela , dritter wurden Christian und Robert.

Das dritte Rennen wurde bei gleichen Bedingungen diesmal von Christian und Robert vor Armin und Timo und uns gewonnen.

Am Abend gab es im PYC ein richtig nettes Abendessen für alle achtundzwanzig Mannschaften: Tagespreisen die Waldi aufgetan hatte, eine Präsentation von Sopot als Austragungsort der Euro im nächsten Jahr ( da sollte wir sehr zahlreich hinfahren, da sich unsere polnischen Freunde sehr viel Mühe mit der Organisation geben, und das Revier wirklich super sein soll ) und genügend Freibier für alle.

Am Sonntag morgen wieder um zehn Uhr Start, diesmal aber mit etwas mehr Wind, so dass selbst die schwerste Mannschaft der Regatta öfter im Trapez als auf dem Tank zu finden war. Die Sonne schien wieder wunderbar auf den Trockenanzug und es hat richtig Spaß gemacht. Der Wind war immer noch ziemlich drehend und böig, aber es war ja für alle gleich und es wurde hart um jeden Meter gekämpft

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Erster im vierten Lauf wieder Jan mit Holgi ( Jan hatte leider immer noch keine Ohrstöpsel zum Selbstschutz auftreiben können, aber selber schuld. ), zweiter wurden wir vor Armin und Timo.

Vor dem letzen Rennen hatten noch vier Mannschaften die Möglichkeit die Serie zu gewinnen, wobei das Duell Helen gegen Robert von den anderen Beteiligten mit wachsender Belustigung verfolgt wurde.

Leider hat Robert voller Ehrgeiz so gepumpt, dass der Spibaumbeschlag abgebrochen ist, so waren die beiden in ihrer Aufholjagd etwas gehandicapt und wurden nur fünfter. Knapp geschlagen von Helen und Angela, die damit den zweiten Gesamtplatz erreichten. Gewonnen hat diesen Lauf Nicola Birkner mit Frieder, vielleicht ein Erfolg versprechendes Team für die Zukunft?

Gesamterster also Jan mit Holger, herzlichen Glückwunsch, vor den beiden Damen und Dritter Christian und Robert.

Zusammengefasst war es ein sehr schönes Segelwochenende mit perfekter Organisation an Land und auf dem Wasser. Und im nachhinein muß ich zugeben, Berlin kann doch eine Reise wert sein.

Stefan Köchlin