Dänische Meisterschaft

23.08 - 25.08.2002 Dänische Meisterschaft, Hellerup August 2002

Morgens um halb fünf, als ich schon über einer Stunde auf der Autobahn war, um mein frisch getuntes Schnellboot allein nach Dänemark zu karren, hielten mich nur noch Frank Zappa (we want to be free) und Gianna Nanini (?) vom Einschlafen ab. Ich erreichte dennoch die Fähre nach Rödby rechtzeitig und mit einem Auge offen, um kurz darauf festzustellen, dass die Schweden der Regatta leider gänzlich fern blieben. Es blieben also nur der Norweger (der gleichzeitig eigentlich Deutsche war), der Italiener (der eigentlich eher Dänen war), die Dänen und ich. Ich war gleichzeitig erster und zweiter und dritter und vierter und fünfter Deutscher und damit Berichtschreiber. Der folgt jetzt.

Der Freitag beginnt mit Sonne, Leichtwind, Beach neben dem Hafen (gut gefüllt, ja Holgi, beides), 40 Finns und 18 505ern. Mein dänischer Schotenmaat, Sören Overbeck hat in den letzten 5 Jahren zwar kaum gesegelt, aber das sollte uns nicht schrecken. Was uns schon eher schreckte, war der elektronische Kompass, den Holger beim letzten Bootleihen am Schott vergessen hatte. Die Taktikfunktion habe ich nicht einstellen können, dafür hats bei mir diesmal noch nicht gereicht, aber der Kompass macht es einem unmöglich, sich den gerade gesegelten Kurs schön zu denken. Wenn man in die Scheiße fährt, ist diese Kompass wesentlicher ungnädiger und deutlicher. Man macht es also seltener.

Den ersten Tag, der nur eine Wettfahrt und viel Sonne brachte, die Jörgen und Jacob Boijsen Möller gewannen, ließ die dänische Klassenvereinigung in bester Klucki-Kieler-Woche-Party-Manier im Garten von Tom Bojland mit Grill und Bier ausklingen. Zuvor gab es noch, wie ab jetzt jeden Nachmittag Free Öl und Free Pölser satt.

Am 2. Tag gabs 3 Rennen und noch mehr Sonne. Am Ende hatten wieder J&J BM die meisten Rennen gewonnen und mussten sich nur in einem mit dem 2. Platz zufrieden geben, der wg. Frühstarts später gestrichen wurde. Diesmal war Saugmann besser. Abends wurde es dann nochmal interessant, als auf dem allsommerlichen Havnefest in Hellerup nach ziemlich üppigen im Meldegeld enthaltenen Dinner der eigens eingeladenen Rörlö Sömmörflaedöö die Segler zum Karaoke überreden wollte. Die Finn Segler hatten anscheinend bereits soviel geladen, dass sich tatsächlich drei mittel begabte (Dänemark, Holland, Schweden) zu eigenen Vorträgen hinreißen ließen. Nicht ohne die schlappen Fiven-Segler aufzufordern, es Ihnen gleich zu tun. Allerdings hatte Tom Bojland das Gelände bereits verlassen und Stammer ist ja leider gar nicht erst erschienen. Aus der Revanche wurde also nix. Der angekündigte Köchlin hatte auch gekniffen.

Am 3. Tag: Sonne, 2 Läufe, Bier, Würstchen, Groupies und Gattinnen und 100-kg-Schooner gab sich mit Miss Köge und eigenem William-Baby die Ehre. William hätte eigentlich Mike oder Jeff oder John F. oder Washington heißen müssen, immerhin ist Schönherr mindestens so ein Ami wie Martin Kehr. Aber wahrscheinlich schwärmt Miss Köge eher für Prince Charles. Vor der nächsten Regatta wird Schooner noch ein Fitnessprogramm absolvieren, um wieder konkurrenzfähig zu sein.