Kuchenschlacht Riegsee

10.09 - 11.09.2005

Riegsee, oder sich fühlen wie ein Stück Treibholz und eine spektakuläre Bootstaufe.

Nachdem wir noch die weltmeisterschaftlichen Kurse in Warnemünde gewöhnt waren, war es doch sehr entspannend, die Luvtonne am Riegsee in Spuckweite zu wissen. Eine längere Kreuz ließ der vorherrschende Wind oder besser das "Lüftchen" nicht zu. Nun aber von vorne…

Am Samstag hatten sich bei wider Erwarten sonnigem Wetter 14 Boote am Riegsee eingefunden. Unter anderem auch das neue bayrische Dreamteam Carsten und Guido mit ihrem bei der WM von Kelli erworbenen neuen Schiff.
Die Steuermannsbesprechung war nicht besonders spektakulär, der Nachtrag allerdings schon: "Vor 18 Tagen wurde ein Fahrrad mit Kleidung am See gefunden, offensichtlich ist jemand ertrunken, wurde aber trotz Helikopter-Suche und Tauchereinsatz noch nicht gefunden. Wundert Euch also nicht, wenn es von unten klopft! Aber normalerweise dürfte nichts passieren, weil Körper erst nach durchschnittlich 24 Tagen aufgeschwemmt werden …!" Wie beruhigend - aber auch das waren wir aus Warnemünde ja irgendwie gewöhnt …

Bei der ersten Wettfahrt am Nachmittag legten Nathalie und Claudius einen fulminanten Start-Ziel-Sieg hin. Wir wurden sechste. Allerdings hatten wir ein Ramming mit Rübli an der Luvtonne, was dazu führte, dass Rübennase disqualifiziert wurde und wir nun das Vergnügen haben, diesen Bericht zu schreiben. Strafe muß sein!
Von der zweiten Wettfahrt des Tages gibt es eigentlich nicht viel zu berichten, außer dass es Stephan gelungen ist, am schnellsten von allen über den Parcours zu treiben.
Der eigentlich spannende Teil des Tages fand dann aber an Land statt - nämlich die Taufe des neuen Bootes unseres Dreamteams auf den treffenden Namen "Talentschuppen" (auch wenn die Eigentümer einen anderen Namen gewählt hatten ;-)) Für die Taufzeremonie wurde natürlich ein jungfräuliches Wesen benötigt, so dass Hannos Tochter Steffi dies übernehmen musste. Da sie die Schiffstaufe der Queen Mary im Fernsehen gesehen hatte und nach eindringlichem Zureden der Hauptkonkurrenten des Dreamteams, war der Taufpatin schnell klar, dass eine Bootstaufe durch Zerschlagen einer Sektflache am Rumpf des Bootes vollzogen wird.
Nachdem sich alle um das gute Stück versammelt hatten, überreichte Carsten die bereits entkorkte Sektflasche, auf dass diese über dem Deck entleert werden solle. Die anders instruierte Taufpatin jedoch schwang sogleich die entkorkte Flasche hoch über ihren Kopf und ließ sie mit einem ohrenbetäubenden Knall auf den Mastcontroler niedersausen. Wie nicht anders zu erwarten, war das einzige, was dabei zu Bruch ging, der Carbon-Mastcontroler und nicht die Sektflasche. Damit aber nicht genug. Da jeder weiß, dass es Unglück bringt, wenn die Flasche nicht in Stücke geht, wurde das Prozedere gleich nochmals wiederholt. Spätestens beim zweiten Aufprall der Flasche auf dem schon sehr in Mitleidenschaft gezogenen Mastcontroler gefror das vorher strahlende Lächeln der Eigentümer zu einer gequälten Fratze, die alle Beteiligten dazu veranlasste, dem grausigen Treiben ein Ende zu bereiten und die Taufffee zu entwaffnen. Während das Dreamteam den Abend damit verbrachte, den demolierten Controler zu flicken, widmete sich der Rest dem Freibier und Bratwürstchen satt (na ja, das Schiedsgericht hatte wegen unserer Karambolage mit Rübli auch noch einiges zu tun).
Ausklingen ließen wir den Abend dann am gemütlichen Lagerfeuer.
 
Da am Sonntag nicht mal ein laues Lüftchen wehen wollte, segelten wir nicht mehr und packten unser WM- erprobtes Material weg. Das definitiv anstrengendste am Sonntag war das Vertilgen des traditionell äußerst üppigen Kuchenbuffets. Und nächstes Jahr kommen wir wieder an dieses lauschige Plätzchen - nicht, um bis zur körperlichen Erschöpfung zu segeln, sondern um sich von einer arbeitsreichen Woche im Kreis netter Menschen und eines sehr engagierten Clubs zu erholen.

In diesem Sinne schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Das Team Koch
GER 8507

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