• Förderegatta Kiel

    16.09 - 17.09.2006

    Bericht zur TSVS Förderegatta am 16. - 17.09.2006 in Kiel-Schilksee


    oder
    Was ist bloß so schlimm an der Ostsee?

    Samstag morgen 10 Uhr Ankunft in Schilksee. Das T-Shirt ist voller  
    Krümel ? war also eine gute Autofahrt. Belegte Brötchen bei Tempo 95  
    km/h auf der A7.
    Als wir uns dem Hafenvorfeld nähern, ist das erste was uns auffällt,  
    ein riesiger blau-weißer THW-Lastwagen ? umgebaut zum Wohnmobil.  
    ?Damit kann man gut Urlaub auf Island machen.? Hinten dran hängt eine  
    Fife. Wir sind also doch nicht die einzigen Zugereisten. Gerüchte  
    während der letzten Tage haben schlimmes vermuten lassen. Gemeldet  
    hatten dann entgegen unserer Erwartungen aber doch noch ganze 14  
    Boote. Davon jedoch nur knapp die Hälfte von Auswärts.
    So, nun schnell die Brötchenkrümel vom T-Shirt geschüttelt und das  
    Boot aufgebaut. Die Sonne scheint herrlich über der Ostsee, die Wellen  
    branden ungehindert auf (teilweise auch über) die Mole und die  
    Startverschiebung weht am Flaggenmast neben uns. Kiel Leuchtturm  
    meldet 7 Beaufort aus Ost.
    Dank der geschickten Bebauung in Schilksee ist der Wird jedoch im  
    Hafen gar nicht so stark zu spüren. Windstau vor den grauen Betonbauten.
    Nach einigem entspanntem Warten in der Sonne geht?s dann raus. Ob der  
    Wind inzwischen etwas nachgelassen hat glaubt eigentlich keiner  
    wirklich. Ist auch egal. Martin hat der Wettfahrtleitung offenbar  
    erzählt, dass der Anker des Startboots schon halten wird und wir jetzt  
    segeln wollen. Draußen hat der kräftige Ostwind ganz bemerkenswerte  
    Wellen geschaffen. Cool. Es weht mit satten 6 Beaufort.
    Nachdem wir uns in Ruhe warmgefahren, den Mast ordentlich  
    fallengelassen und krumm gemacht haben, läuft das Boot ganz passabel.  
    Kann also losgehen.
    Ab und zu weht einem der Geruch von Pfeifenrauch und Sherry entgegen.  
    Wo kommt der denn nun her ? bei dem Wind!? Mit uns zusammen sind noch  
    Folkeboote auf der Bahn. Ach so. Na dann.
    Die Starlinie liegt sauber, wir kommen ungewöhnlich gut weg vom Start  
    und sind am Ende des ersten Rennens fünfter. Daher dieser Bericht.
    Die anschließende zweiten Wettfahrt ergibt für alle Boote beinahe die  
    gleichen Platzierungen wie die erste. Die Plätze scheinen fest  
    vergeben. GER 8744 fährt vorne weg. Die rote Laterne haben Sebastian  
    Papp & Kai Vanselow ? die Truckfahrer. Der Rest dazwischen.
    Gesegelt wurde ein up-and-down Kurs. Man hat sich hier endlich mal von  
    der Raumtonne 2 verabschiedet. Sehr schön. Kein langweiliges  
    Raumschots-Hintereinanderhersegln also. Im Übrigen machte die  
    Wettfahrtleitung ohnehin einen ganz guten Job. Sogar mit  
    Schlauchbooten an den Bahnmarken usw..
    So ? nun muss es aber langsam auch was zu essen geben. Wie üblich  
    gibt?s abends was. Im Meldegeld von 30 Euro sind 2 Getränke und 2  
    Portionen frisches Grillfleisch mit enthalten. Das einzige was hier  
    etwas mangelhaft ist, sind verfügbare Duschen und eine nette  
    Campingszene. Am späteren Abend entschwinden die Leute irgendwann in  
    alle Himmelsrichtungen.
    Nach einer angenehmen Nacht gibt?s für uns ein gutes Frühstück in  
    Holtenau (danke Stefan). Diesmal also keine Krümel auf?m T-Shirt.
    Am Sonntag wieder super Wetter mit 5 - 6 Beaufort ? unverändert aus  
    Ost. Es werden 3 weitere großartige up-and-down Rennen gefahren. Die  
    Wellen sind heute immer noch ganz beachtlich. Raumschots schönes  
    abbrettern, an der Kreuz Boot schön flach halten - macht Laune.
    Nach insgesamt 5 geplanten Rennen haben Martin Görge & Heini Rix  
    gewonnen. Punktgleich 2. sind Meike Schomäker & Rainer Görge. Auf 3  
    stehen Lars Baehr & Urs.
    Es war ein super Wochenende und bestes Segeln bei perfekten  
    Bedingungen. Was ist eigentlich so schlimm an der Ostsee? Warum nicht  
    etwas mehr Boote zu dieser netten Regatta mit bestem Segelrevier  
    gekommen sind, verstehen wir nicht so ganz.
    Wir machen uns auf zur Heimfahrt. Mit viel Getöse, eine dicke schwarze  
    Rauchwolke ausstoßend, fährt nun, wie wir, auch der riesige blau-weiße  
    Wohnmobil-Truck mit der kleinen Fife hinten dran nach Hause.  
    Hoffentlich kommt er, sowie möglichst viele weitere Teams, 2007 wieder  
    zu dieser Regatta...

    Wiebke & Jan
    GER 8418